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04.02.2018, 09:55 Uhr

Rheinhessen hat eine große Zukunft – Zehn Perspektiven für ein starkes und lebenswertes Rheinhessen

 

Wir fordern die Einrichtung einer „Ständigen Rheinhessenkonferenz“ bzw. eines „Regionalverbandes Rheinhessen“.

Um den Herausforderungen der Zukunft gewachsen zu sein, muss Rheinhessen seine ökonomischen und ökologischen Interessen bündeln und als Gemeinschaftsaufgabe von öffentlicher Hand und Privatwirtschaft verstehen. Nur gemeinsam mit einer starken Institution, die mit einer Stimme spricht, werden wir als Teil der beiden Metropolregionen Rhein-Main und Rhein-Neckar überhaupt wahrgenommen und können den berechtigten Anliegen Rheinhessens dort auch Gehör verschaffen.

Die Wirtschaft in Rheinhessen ist geprägt von einigen großen, weltweit agierenden und prosperierenden Konzernen, aber auch von vielen mittelständischen Unternehmen, die in ihren Branchen hervorragend aufgestellt sind. In den Bereichen Wirtschaft und Weinbau sind die jeweiligen Verbände unserer Region auf Rheinhessenebene gut organisiert. So vertreten z.B. die IHK, die Handwerkskammer und der Rheinhessische Bauern- und Winzerverband erfolgreich ihre branchen- und regionalspezifischen Interessen. Eine solche erfolgreiche Interessenvertretung für eine gemeinsame, zukunftsorientierte Kommunal- und Regionalpolitik für ganz Rheinhessen ist unser zentrales Ziel.

Deshalb fordern wir die Einrichtung einer „Ständigen Rheinhessenkonferenz“ bzw. eines „Regionalverbandes Rheinhessen“, in dem alle regionalen Gebietskörperschaften zusammenarbeiten.


Wir fordern, Rheinhessen fit zu machen für den digitalen Wandel und die Gigabit-Gesellschaft der Zukunft.

Der digitale Wandel in Wirtschaft und Gesellschaft führt unweigerlich zu grundlegenden Veränderungen in der Berufswelt, in unserem Kommunikationsverhalten, ja im Grunde in allen Lebensbereichen. Der Zugang zu neuen Angeboten aller Art, der Austausch von Informationen und der Umgang mit Meinungen verändern unseren Alltag und bestimmen häufig unsere Lebensqualität. Der digitale Wandel ist ein dynamischer Prozess, unaufhaltsam und zukunftsprägend. Umso mehr muss der Prozess der Digitalisierung verantwortlich gesteuert, entschieden gefördert und letztlich allen zugänglich gemacht werden. Das „Netz“ ist nahezu allgegenwärtig. Die notwendige Infrastruktur allerdings noch nicht.

Deshalb muss zügig die flächendeckende Versorgung aller Haushalte sowie aller Gewerbe- und Industriebetriebe mit einem symmetrischen Breitbandanschluss realisiert werden. Gleiches gilt für die unmittelbare Abdeckung mit dem neuesten Mobilfunkstandard 5G. Rheinhessen muss auf Grund seiner regionalen Lage im Zentrum Europas und als Teil der Metropolregion Rhein-Main für die Herausforderungen der modernen Gesellschaft 4.0 gewappnet sein. Nur so kann die Attraktivität Rheinhessens als Wohn- und Wirtschaftsstandort gesichert und weiter ausgebaut werden.

Wir fordern deshalb die Einrichtung einer Koordinierungsstelle für den schnellen digitalen Ausbau und die intensive Vernetzung Rheinhessens sowie regionale Investitionsfonds zur Beschleunigung dieser Entwicklung.

Gemeinsam mit den regionalen Banken muss geprüft werden, ob und wie private Anlagemöglichkeiten, z.B. über Breitbandfonds, gefördert werden können. Bereits vorliegende einschlägige Erfahrungen müssen in die Förderpolitik der öffentlichen Hand einfließen.


Wir fordern, die überregionale Verkehrsinfrastruktur auszubauen und effizienter zu machen.

Viele Studien zeigen, dass wir für eine zukunftsorientierte wirtschaftliche Entwicklung und die effizientere Ausgestaltung der Verkehrsinfrastruktur in unserer Region zwei neue Rheinbrücken zwischen Bingen und Worms benötigen. Die CDU, die rheinhessische Wirtschaft, viele Kommunen und Bürgerinnen und Bürger fordern dies zu Recht und mit Nachdruck.

Eine Brücke muss zwischen Bingen und Mainz realisiert werden und eine weitere im Bereich Nierstein/Eich, und zwar in enger Abstimmung mit der hessischen Seite.

Nur so sichern und verbessern wir in Zukunft die wirtschaftliche und infrastrukturelle Anbindung an die Metropolregion Rhein-Main. Darüber hinaus ist auch zur weiteren Entlastung hochfrequentierter Straßen der baldige Ausbau der Rheinhessenstraße notwendig. Mit einer separaten Busspur, einer weiteren Spur für den Individualverkehr sowie einem zentralen Omnibusbahnhof mit entsprechenden Park&Ride-Plätzen kann der tägliche Verkehrsstress und Zeitaufwand der Pendler vermindert werden.


Wir fordern, den ÖPNV zu verbessern und großräumig zu vernetzen.

Nur wenn Rheinhessen mit einer Stimme spricht, können die Bedürfnisse von Stadt und Land, von Landkreisen und Städten partnerschaftlich und auf Augenhöhe abgestimmt und in der Rhein-Main-Region auch ernst genommen werden. Derzeit wird in Rheinhessen der ÖPNV von drei Verbänden organisiert (RMV, RNN und VRN). In der Praxis bedeutet dies beispielsweise, dass man bei einer Fahrt mit dem ÖPNV von Worms nach Mainz alle drei Verkehrsverbände in Anspruch nehmen muss. Das ist nicht hinnehmbar, wenn wir erreichen wollen, dass immer mehr Menschen das Auto stehen lassen und auf ein großräumig verbundenes Verkehrsnetz umsteigen. Dies würde nicht nur das Verkehrsaufkommen vermindern, sondern auch nachhaltig die Umwelt entlasten.

Vor diesem Hintergrund fordern wir eine bessere Verzahnung des ÖPNV im Rhein-Main-Gebiet und außerdem direkte S-Bahn-Verbindungen von Worms und Alzey nach Frankfurt.

Nur wenn wir unser Gewicht als starker rheinhessischer Partner im Großraum Rhein-Main einbringen wird unsere Forderung nach schnellen Verbindungen nach Frankfurt auch Gehör finden und überhaupt eine Realisierungschance erhalten.


Wir fordern die Bündelung der Grundversorgung in der Energie-, Wasser- und Abfallwirtschaft.

Eine regionale und regionalverbundene Energiewirtschaft, die alle drei Versorgungsstufen – die Erzeugung, den Vertrieb und die Netzkapazität – umfasst, muss über das beste Knowhow und das erforderliche Kapital verfügen, um im Wettbewerb bestehen zu können. Die finanziellen und technologischen Anforderungen einer zukunftsfähigen und nachhaltigen Energiewirtschaft sind vielfältig, wie z.B. Energiecontracting, Smart Grids, Speicherkapazität, um nur einige Stichworte zu nennen. Der weitere Ausbau der erneuerbaren Energien, insbesondere durch neue innovative Projekte, wie etwa im Bereich der Erforschung von Speichermedien und der Elektromobilität sowie überhaupt eine breit angelegte zielorientierte Energieberatung auf überregionaler Ebene, sind ökonomisch und ökologisch alternativlos und brauchen die gebündelte Wirtschaftskraft von ganz Rheinhessen.

Dieselben Rahmenbedingungen gelten auch für die großräumige Wasserversorgung. Auf Grund der natürlichen Wasserknappheit in Rheinhessen ist aus synergetischen Gründen die Hebung von weiteren ökologischen und wirtschaftlichen Ressourcen durch den Zusammenschluss der Wasserversorgungsunternehmen grundsätzlich sinnvoll und die Bildung eines entsprechenden Zentralverbandes prüfenswert.

Derzeit organisieren die großen rheinhessischen Gebietskörperschaften ihre Abfallwirtschaft mit völlig unterschiedlichen Konzepten, zum Teil im Eigenbetrieb bzw. über regionale und überregionale Privatunternehmen. Eine solche Zersplitterung ist gesamtwirtschaftlich und langfristig nicht zukunftsfähig. Eine so große Herausforderung und Aufgabenstellung wie der Betrieb regionaler Deponien und sonstiger Entsorgungseinrichtungen, z.B. Vergärungsanlagen, sollte als Gemeinschaftsaufgabe von einer politisch legitimierten Institution in Rheinhessen in Angriff genommen, koordiniert und durchgeführt werden. Die Zusammenarbeit mit privaten Partnern im Rahmen eines ÖPP-Projektes, also einer öffentlichen und privaten Partnerschaft, ist dabei anzustreben.


Wir fordern ein regionales rheinhessisches Gesundheits- und Pflegebündnis.

Im Zuge der demographischen Entwicklung unserer Gesellschaft erfahren auch die Menschen in Rheinhessen eine steigende Lebenserwartung, was unmittelbar zu einem zunehmenden Bedarf an medizinischer Versorgung, an Betreuung und Pflege führt. Diese Entwicklung wird langfristig noch dadurch verstärkt, dass unsere Region eine der am stärksten wachsenden Zuzugsregionen ist und in den kommenden Jahren die Generation der Babyboomer in das Rentenalter kommt, der Anteil der Hochbetagten – das sind die über 80-Jährigen – weit über proportional zunimmt und die Zahl der Pflegebedürftigen ab 60 Jahren in Rheinland-Pfalz bis zum Jahr 2035 um 40% steigen wird. Laut Statistischem Landesamt gibt es bis dahin im Landkreis Mainz-Bingen sogar 66% mehr Pflegebedürftige als heute. Um diesen rapide wachsenden Pflegebedarf bewältigen zu können, ist der zügige Ausbau von Betreutem Wohnen, Mehrgenerationenhäusern und bezahlbaren Seniorenresidenzen sowie die finanzielle Verbesserung und soziale Anerkennung der Pflegeberufe dringend erforderlich.

Zur Aufrechterhaltung der allgemeinen Gesundheitsversorgung muss außerdem der Rückgang der Haus- und Landarztpraxen gestoppt werden. Gezielte Förderprogramme helfen dabei die ärztliche Versorgung auf dem Lande sicherzustellen und es für junge Ärzte attraktiver zu machen, sich auf dem Lande niederzulassen. Auch die Einrichtung von Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) oder sogenannte Ärztehäuser leisten einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der ambulanten und stationären Versorgung.

Vor diesem Hintergrund fordern wir die Entwicklung einer nicht auf kommunale Grenzen eingeengten Strategie zur ärztlichen und altersgerechten Versorgung, Betreuung und Pflege für ganz Rheinhessen im Rahmen eines umfassenden und effizienten Gesundheits- und Pflegebündnisses. Darin sollten die verschiedenen Interessenvertreter aller Institutionen und Verbände im Bereich von Gesundheit und Pflege eingebunden sein und z.B. eine Verschmelzung mit den bereits vorhandenen Pflegekonferenzen (§ 4 LPflegeASG) auf Landkreisebene angestrebt werden. Nur so kann langfristig und auf Dauer die altersgerechte und gesundheitliche Versorgung der Bevölkerung im ländlichen Raum verbessert und gesichert werden.


Wir fordern den Ausbau eines differenzierten regionalen Bildungsangebotes.

Unsere rheinhessische Schullandschaft zeichnet sich durch eine Vielfalt an Schulformen und schulischen Einrichtungen aus. Das Bildungsangebot reicht von der Grund- und Hauptschule über die IGS und das Gymnasium bis hin zu berufsbildenden Formen, Förderschulen und privaten Einrichtungen mit dem generellen Ziel, die individuellen Bedürfnisse und Begabungen der Kinder und Jugendlichen zu berücksichtigen, d.h. jedem die adäquate oder besser richtige Förderung zu ermöglichen. Dieses Ziel ist allerdings auf Grund der unterschiedlichen Bildungsangebote nicht flächendeckend an wohnortnahen Schulstandorten zu realisieren, weshalb insbesondere auch die Schülerbeförderung zu verbessern ist. Außerdem muss ein differenziertes zukunftsorientiertes Bildungsangebot den spezifischen Bedürfnissen einer attraktiven, international ausgerichteten Wirtschafts-  und Dienstleistungsgesellschaft, wie sie gerade die Metropolregion Rhein-Main auszeichnet, Rechnung tragen. Von großer Bedeutung ist dabei auch der weitere Ausbau der Ganztagsangebote für Kinder und Jugendliche zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf in der sich wandelnden Sozialstruktur unserer Gesellschaft.

Vor diesem Hintergrund fordern wir die Erfassung und Koordinierung alles schulischen und berufsbildenden Angebote auf rheinhessischer Ebene und eine entsprechend zukunftsorientierte Bildungs- und Schulentwicklungsplanung. Zum Ausbau eines weiter differenzierten Bildungsangebots in Rheinhessen gehören auch die verstärkte Kooperation bereits vorhandener Förderschulen mit Einrichtungen der Jugendhilfe, damit Jugendliche mit sozialen bzw. intellektuellen Lernschwierigkeiten nicht abgehängt werden und somit eine Zukunftsperspektive haben. Diesem Ziel dient auch die Gründung von „Beruflichen Kompetenzwerkstätten“, in die u.a. auch Jugendliche mit Migrationshintergrund aufgenommen und besser integriert werden können.

Über diese Bildungsangebote hinaus besitzt Rheinhessen auch ein großes Renommee im Bereich von Forschung und Entwicklung bedeutender internationaler Unternehmen, Institutionen und universitärer Einrichtungen. Diesen Standortvorteil gilt es nachhaltiger zu nutzen, z.B. durch die ressort- und branchenübergreifende Bildung einer „Wissenschaftsallianz Rheinhessen“.


Wir fordern, den Sport in Rheinhessen überregional besser zu vernetzen und zu fördern.

Vom Schulsport als verpflichtendem Unterrichtsfach, über den Breitensport mit einem attraktiven Freizeitangebot, bis hin zum Leistungs- und Spitzensport müssen alle Sparten mehr denn je gefördert werden, um einem Trend in unserer Gesellschaft, der die Gesundheit vor allem der Kinder beeinträchtigt oder gar gefährdet, entgegenzuwirken. Dieser Trend ist geprägt von zunehmender Bewegungsarmut von Kindern und Jugendlichen, unter anderem durch die zeitintensive Beschäftigung mit den mobilen elektronischen Medien, häufigem Videospiele- und Fernsehkonsum und der übermäßigen Nutzung von zahlreichen Social Media Angeboten. Wenn heute fast die Hälfte der Kinder nicht mehr schwimmen gelernt hat, ist das ein alarmierendes Zeichen für Schulsport und Freizeitgestaltung.

Auf Grund dieser Entwicklung bedarf es einer gemeinsamen Kraftanstrengung von Eltern, Schulen, Sportverbänden und des Landes, um dem Sport wieder einen höheren, bedarfsgerechten und nutzerfreundlichen Stellenwert einzuräumen.

Darüber hinaus ist es Aufgabe der Politik vor Ort optimale Trainingsbedingungen für den Breiten- und Leistungssport zu gewährleisten. Der nationale Spitzensport ist für die Durchführung von prominenten sportlichen Ereignissen auf multifunktionale Großsporthallen und Wettkampfstätten angewiesen. Veranstaltungen, die auch wichtige Aushängeschilder für ganz Rheinhessen sein können. Solche Einrichtungen kann es nur auf regionaler Ebene geben, weshalb solche Großinvestitionen regional abgestimmt, geplant, errichtet und unterhalten werden müssen.

Um den Sport insgesamt überregional voranzubringen, fordern wir als Initialzündung eine rheinhessische Sportkonferenz mit dem Ziel, eine konzertierte Aktion der rheinhessischen Sportverbände, des Landessportbundes, der kommunalen Seite, der Sportförderung des Landes und verschiedener Sponsoren zu starten.


Wir fordern die Entwicklung und Realisierung eines professionellen PR- und Marketingkonzeptes für den rheinhessischen Weinbau und Tourismus.

Seit über 2000 Jahren gehört der Weinbau in Rheinhessen zum prägenden Kulturgut unserer Region. Neben einigen großen, weltweit agierenden Konzernen, den zahlreichen mittelständischen Unternehmen und Handwerksbetrieben, die das Rückgrat der rheinhessischen Wirtschaft bilden, gehört auch der Weinbau zum Fundament der Wirtschaftsleistung Rheinhessens als der größten weinbautreibenden Region Deutschlands. Es ist weitgehend anerkannt, dass Rheinhessen – was Ideenreichtum, Innovationskraft und generell Qualitätssteigerung angeht – als aufstrebendste Weinbauregion gilt und es mittlerweile an die Spitze der deutschen Anbaugebiete geschafft hat.

In den Bereichen Wirtschaft und Weinbau sind die einzelnen Verbände unserer Region rheinhessenweit gut organisiert und vertreten erfolgreich die jeweiligen Interessen ihrer Mitglieder. Dagegen ist die Zusammenarbeit und gemeinsame Interessenvertretung dieser Verbände auf dem weit aufgefächerten Gebiet des Tourismus und der Regionalvermarktung noch erheblich ausbaufähig.

Vor diesem Hintergrund fordern wir die Verbesserung der Zusammenarbeit und Vernetzung aller Einrichtungen im gesamten touristischen Bereich und die Entwicklung und Realisierung eines attraktiven PR- und Marketingkonzeptes für ganz Rheinhessen als Teil einer zukunftsorientierten wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Metropolregion. So könnten z.B. die bereits erfolgreichen Rheinhessen-Touristik GmbH, das Rheinhessen-Marketing, Rheinhessenwein und lokale Einrichtungen ihre Aktivitäten koordinieren und zielgenau abstimmen, um individuelle Angebote vor Ort besser promoten zu können, die touristische Infrastruktur auszubauen und das professionelle Marketing zu optimieren, insbesondere auch unter stärkerer Einbindung elektronischer Medien und einer zeitgemäßen Online-Präsenz.


Wir fordern die Stärkung der historischen und kulturellen Identität Rheinhessens im Rahmen eines „Regionalverbandes Rheinhessen-Kultur“.

Der Großraum Rheinhessen südlich des Rheinknies bei Mainz ist seit tausenden von Jahren eine historisch bedeutsame und kulturell vielfältige Region im Herzen Europas. Das kulturelle Erbe der Römerzeit in seinen urbanen Zentren am Rhein und die Erschließung unserer Landschaft für den Weinbau prägen auch heute noch die kulturelle Identität von Rheinhessen. Dieses Vermächtnis gilt es auch für künftige Generationen zu bewahren und zu pflegen. Das Jubiläumsjahr 2016, in dem 200 Jahre Rheinhessen gefeiert wurden, war ein weithin wahrgenommenes Ereignis und ein Meilenstein unserer gegenwärtigen Heimatgeschichte. Das für diesen einmaligen Anlass gebildete „Kulturbüro für Rheinhessen“, das alle kulturellen Aktivitäten für die 200-Jahrfeier koordiniert, mit Rat und Tat begleitet sowie zum Teil auch organisatorisch, administrativ und medial unterstützt hat, ist eine erfolgreiche Einrichtung, die – wenn auch in anderer Form – unbedingt erhalten werden muss.

Wir fordern daher auf dieser Grundlage die Bildung eines „Regionalverbandes Rheinhessen-Kultur“. Dieser Verband hat die zentrale Aufgabe, die kulturellen Aktivitäten aus vielen Teilbereichen zu koordinieren und zu vernetzen und in der Öffentlichkeit durch professionelle Werbekampagnen zu promoten, um die historische und kulturelle Identität Rheinhessens nachhaltig zu stärken.

Die Gutenbergstadt Mainz ist auch heute ein bedeutender Medienstandort, hat ein modernes Informations- und Servicezentrum für Heimatforscher, zahlreiche Vereine für Forschung und Lehre an Schulen und Hochschulen und hat mit seiner Wissenschaftlichen Stadtbibliothek eine der größten kommunalen Bibliotheken Deutschlands. Diese sollte in einem Kulturverbund zu einer Regionalbibliothek für Rheinhessen ausgebaut werden. Die Gründung eines eigenständigen Rheinhessen-Museums und eines regionalen Rheinhessen-Archivs, das die einzelnen verstreuten Kommunal- und Vereinsarchive repräsentiert, könnte auch nachhaltig die Stärkung der kulturellen Identität Rheinhessens fördern. Dazu beitragen würde auch die Zusammenarbeit eines solchen Kulturverbandes mit dem Staatstheater Mainz, was im Gegenzug wiederum die Professionalisierung der regionalen Theater- und Kunstbühnen beflügeln dürfte.

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